Das Carve-Duell - Todtnau ruft die Carver am 02./03. März
von Ski2b Redaktion
Die umtriebige Szene der Protagonisten des Carving-Rennsports scheint auf den Boden zurückgekehrt. Die Träume von einer Revolutionierung des Skirennsports sind von der Notwendigkeit der mühevollen Arbeit an der Basis eingeholt worden. Aber es geht voran.
Über das 'Pokern' beim Carving:
Vor Jahren begann sich die rennsportliche Carver-Szene bei sogenannten Poker-Carving-Events zu treffen. Eine neue Form alpiner Skirennen, bei der es nicht mehr darum ging, durch den Stangenwald das Ziel zu finden, sondern in rasante Fahrt den Kurs durch eine mit Bojen gespickte Piste zu wählen. Die Skistöcke ließen die Freaks gleich zuhause. Beim Racecarven eh ein eher hinderliches Utensil. Das Pokern besteht in der freien Wahl des Weges.
Denn anders als beim konventionellen Alpinrennen, wo ein Abweichen vom Parcours zwangsläufig ein »Einfädler« beziehungsweise die Disqualifikation bedeutet: Beim Poker-Carven sind verschiedene Linien möglich, die unterschiedlich mit Punkten bewertet werden.
Zuschauerfreundlichkeit gefragt:
Und genau hier beginnt das Problem für die Zuschauer: Das Ganze wird unübersichtlich. Im Ziel entscheidet nämlich nicht nur die schnellste Zeit, sondern auch die Punktwertung der jeweiligen Streckenwahl. Diese muss jeweils erst abgewartet werden. Denn jedes gewählte 'schnelle Tor' wird ungünstiger bewertet als jede vom Läufer ausgesuchte vermeintlich langsamere Boje.
Im Frühjahr vergangenen Jahres hat Carving-Papst Gundolf Thoma daraufhin den 'Carve-Duell-Modus' ersonnen. In parallel ausgetragenen Läufen kommt es, ähnlich wie im Parallelslalom zum Duell Racer gegen Racer. Es wird nur ein Durchgang gefahren. In der Qualifikation ist die Piste durch Bojen in maximal 16 Tore eingeteilt. Die besten Läufer qualifizieren sich zum Finale. Gefahren wird ohne Stöcke und ohne Rennanzug.
Noch mehr Action:
Für das Finale hat sich Thoma zusätzlich zwei Schanzen mit einem Meter Höhe ausgedacht, wobei der jeweils bessere Qualifikant bzw. Finalist das Recht der Streckenwahl erhält. Ausgelöst werden die Rennen durch einen Boxenstart: Für beide Carver öffnen sich automatisch zwei Boxentore. Das Ganze läuft nach dem bekannten Schema der Achtel-,Viertel-,Halb-,finale ab.
Thoma sieht große Chancen für carve-Duell:
Für die Zuschauer, so die Testveranstaltung im März dieses Jahres, ist der Carve-Duell-Modus sehr attraktiv, sofern es gelingt,den Informationsfluss optimal zu gestalten und die
Pausen zwischen den Läufen kurz zu halten. Es bietet sich die Möglichkeit des direkten Vergleichs. Und schließlich sind die Topläufer fünfmal zu sehen. Ein Aspekt,der auch der Vermarktung zugute kommt. Thoma gibt dem Carve-Duell für die Zukunft große Chancen. Er will mit den Veranstaltern das innovative Umfeld der Wettbewerbe weiterentwickeln und konsequent ausbauen. Bereits im letzten Jahr war die Skiindustrie mit Testcentern zum kostenfreien Probieren für die Besucher vor Ort. Weiter sind im »Carving-Village« kostenlose Carving-Kurse und ein Animationsprogramm vorgesehen.
Fis-Carving-Cup kommt nach Todtnau:
Die Veranstaltungen sollen auch künftig mit Dance-Nights, Carving-Party und anderen Angeboten umrahmt werden. Diesen Winter werden die Carver den nächsten Schritt unternehmen, um ihr Carve-Duell-Event im internationalen Wettstreit der Schneesportveranstaltungen zu etablieren. Am Wochenende des 2./3.März 2002 ist ein Gastspiel des FIS-Carving-Cup auf der Weltcup-Strecke in Todtnau geplant. Bei der Premiere litt das Weekend trotz ansprechender sportlicher Leistungen und großen Erfolgs des Rahmenprogramms noch an der räumlichen Trennung von Race-Track und Carving-Village. Diese Trennung soll heuer aufgebrochen werden, um die angestrebte Integration von Race und Aktionsprogramm zu erreichen. Es soll auf dem unteren Abschnitt der durch Kunstschnee versorgten Weltcupstrecke gestartet werden, damit diesmal auch während der Rennen im Carving-Village richtige Feststimmung bei Racern und Publikum aufkommt.
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