21.01.2002
12:59 Uhr
Markus Wasmeier
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Wasmeier & Neureuther
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Florian Eckert
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Florian Eckert
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Martin Osswald
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Wasmeier plädiert für Neuaufbau
von Ski2b Redaktion
Markus Wasmeier sieht für die Zukunft des DSV-Skisports schwarz. Der Doppel-Olympiasieger von Lillehammer 1994 prangert die derzeitige Situation in der Nachwuchsförderung und Talentbetreuung an. "Die Strukturen sind so geschaffen, dass sie einfach nicht änderbar sind. Das ist leider so."
Neues System nötig:
Wasmeier würde indes ein alternatives Konzept bevorzugen. So könnte man seiner Meinung nach der Krise speziell im deutschen Herrenbereich entgegenwirken. Das Rezept: In den Bergen flächendeckend viele Ski- oder Winterhauptschulen einführen. "Das ist der Schlüssel. Mit den Internaten als Talentschmiede kann auch einer aus Hamburg ein Ski-Olympiasieger werden. Auch im Norden gibt es Talente", weiß der 38-jährige Ex-Star. "Doch bei unserem System hat ja schon einer aus München keine Chance. Wie soll der nach der Schule trainieren? Bis der in den Bergen ist, macht der Lift zu."
"Alles muss anders werden"
"Alles muss anders werden", schätzt der Erfolgsmensch Wasmeier die Lage ein. Dabei würde der Mann aus Schliersee auch selber anpacken. "Wenn man die Möglichkeit hätte, sich ein Team zusammenzustellen und die Freiheit bekommt, etwas zu bewegen, dann wäre es interessant, diesen Job zu machen. Man macht es ja nicht nur für den Sport, sondern auch für die Jugend, damit wirklich etwas vorwärts geht."
Kinder wollen sich nicht mehr schinden:
Sorgen bereitet dem Altmeister der allgemeine Wertewandel in der jungen Generation. "Es kommt mir vor, dass sich Jugendliche ab 14 Jahren nicht mehr schinden wollen. Es gibt ganz wenige, die etwas opfern. Du wirst heutzutage in der Schule aber auch fast diskriminiert, wenn du nebenbei noch Sport betreibst. Dann kannst du den schulischen Leistungen nicht mehr ganz nachkommen. Dabei ist der Sport eine der größten Lebensschulen. Der muss genauso dazu gehören, wie Rechnen oder schreiben Lernen."
Eckert fehlt als Leitfigur:
Maßlos enttäuscht zeigt sich Wasmeier jedoch von den Leistungen des DSV-Herren-Rumpfteams. Einzig Markus Eberle ist bekanntlich bislang für die Olympischen Spiele in Salt Lake City qualifiziert. Im Fehlen von Jungstar Florian Eckert sieht der ehemalige deutsche Ski-Held einen zusätzlichen Grund für die Misere: "Es wäre anders gekommen, wenn sich der Florian Eckert nicht verletzt hätte. Der wäre die Leitfigur gewesen, die momentan fehlt. Der hätte die anderen mitgerissen, der hätte vorgemacht, dass man kämpfen muss, über gewisse Hürden springen, sich überwinden muss. Die Typen, die da sitzen, tun es einfach nicht." Doch Wasmeier bleibt fair, schießt nicht gegen den DSV-Headcoach Martin Oßwald: "Der ist arm dran mit diesen Athleten. Aber vielleicht kommen bald junge Burschen, an denen wir eine rechte Freude haben."
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